Stay calm, even when the markets are turbulent
Entspannt bleiben, auch wenn die Märkte turbulent sind
Schwankende Börsenkurse gehören zum Investieren wie Ebbe und Flut zum Meer.
Mal geht es über Monate bergauf, während in anderen Phasen die Kurse innerhalb weniger Tage deutlich fallen. In solchen Momenten fühlen sich viele Anleger unwohl.
Das Depot zeigt rote Zahlen, die Nachrichten über die Krise überschlagen sich, und der Impuls zu handeln wird immer größer. Doch genau hier passieren die meisten Fehler. Nicht der Kursrückgang selbst sorgt für den größten Verlust, sondern die Entscheidung, im falschen Moment aus dem Markt zu gehen.
In einer Abwärtsphase zu verkaufen fühlt sich kurzfristig nach Sicherheit an. Du nimmst den Verlust in Kauf, in der Hoffnung, später günstiger wieder einzusteigen. In der Realität führt das oft dazu, dass du den entscheidenden Aufschwung verpasst.
Historische Daten belegen eindeutig: Viele der stärksten Erholungstage kommen direkt nach heftigen Einbrüchen. Wer in dieser Zeit nicht investiert ist, verpasst einen erheblichen Teil der langfristigen Rendite.
Analysen zeigen, wie stark sich das auswirkt. Wer nur wenige der besten Börsentage verpasst, verzeichnet deutlich geringere Renditen über Jahrzehnte. Selbst ein Anleger, der die meiste Zeit investiert bleibt, aber die besten fünf Tage verpasst, verliert einen erheblichen Teil seiner Wertentwicklung. Zehn verpasste Tage können bedeuten, dass mehr als die Hälfte der möglichen Rendite verloren geht.
Das Problem dabei: Niemand weiß im Voraus, wann diese besten Tage kommen. Sie sind nicht planbar und treten oft genau dann auf, wenn die Stimmung am schlechtesten ist.
Marktkorrekturen von etwa fünf bis zehn Prozent kommen regelmäßig vor.
Im Durchschnitt erholen sich die Märkte davon innerhalb von rund drei Monaten. Bei etwas stärkeren Rückgängen zwischen zehn und zwanzig Prozent dauert es im Schnitt etwa acht Monate, bis die Kurse wieder das vorherige Niveau erreichen.
Der Blick weiter zurück zeigt deutlich: Selbst nach schweren Crashs sind die Märkte langfristig wieder gewachsen. Wer während dieser Zeit investiert bleibt, hat nicht nur die Verluste aufgeholt, sondern oft auch überdurchschnittliche Renditen erzielt.
Die Idee klingt logisch: Im Abschwung aussteigen und im Aufschwung wieder einsteigen. In der Praxis funktioniert sie selten. Eine Untersuchung von Morningstar zeigt, dass Anleger, die versuchen, den Markt zu timen, im Jahresmittel etwa sechs Prozent Rendite erzielen. Der Markt selbst brachte im gleichen Zeitraum im Schnitt 7,7 Prozent.
Die Differenz von 1,7 Prozentpunkten pro Jahr entsteht allein durch verpasste Erholungstage. Über längere Zeiträume summiert sich dieser Unterschied zu erheblichen Beträgen.
Wer den perfekten Aus- und Wiedereinstieg finden möchte, muss zweimal richtig liegen: beim Verkauf und beim Kauf. Selbst Profis schaffen das nicht zuverlässig. Das Risiko, einen Teil der besten Tage zu verpassen, ist groß – und genau diese Tage machen einen erheblichen Teil der Gesamtrendite aus.
Ein Blick auf historische Kursverläufe zeigt ein interessantes Muster: Die Tage mit den größten Verlusten liegen oft dicht neben den Tagen mit den größten Gewinnen. In manchen Fällen trennen nur wenige Handelstage ein starkes Minus von einem ebenso starken Plus.
Wer nach einem Verlusttag in Panik verkauft, steht mit hoher Wahrscheinlichkeit nicht mehr im Markt, wenn die Gegenbewegung kommt. Dadurch wird aus einem vorübergehenden Rückgang ein dauerhafter Verlust.
Dieses Muster wiederholt sich immer wieder – in den 1980er Jahren, während der Dotcom-Krise, der Finanzkrise 2008 oder jüngst während der Corona-Pandemie.
Kleinere Korrekturen treten im Schnitt alle zwei Jahre auf und dauern nur wenige Monate. Richtige Bärenmärkte, bei denen die Kurse um mindestens zwanzig Prozent fallen, kommen etwa alle fünf Jahre vor. Im Durchschnitt dauert es rund zehn Monate, bis sie überwunden sind.
Zehn Monate mögen lang erscheinen, doch im Verhältnis zu einem langfristigen Anlagehorizont sind sie überschaubar. Wer für zehn, zwanzig oder dreißig Jahre investiert, wird in dieser Zeit mehrere solcher Phasen erleben. Der entscheidende Punkt ist, in dieser Zeit investiert zu bleiben und nicht in einer Abwärtsbewegung auszusteigen.
Die meisten Anleger empfinden Verluste emotional stärker als Gewinne. Dieses Phänomen führt dazu, dass sie in schwierigen Phasen eher zu unüberlegten Entscheidungen neigen. Der Drang, etwas zu tun, wird stärker als der rationale Blick auf die eigene Strategie.
Studien zeigen eindeutig: Gerade aktive Anleger, die häufig kaufen und verkaufen, schneiden langfristig schlechter ab als Anleger, die investiert bleiben. Das liegt nicht nur an den Transaktionskosten, sondern auch daran, dass viele dieser Entscheidungen im Affekt getroffen werden.
Ein weiterer psychologischer Effekt ist der sogenannte Dispositionseffekt. Anleger behalten verlustreiche Positionen zu lange in der Hoffnung, dass sie sich wieder erholen, während sie gewinnbringende Positionen zu früh verkaufen, um die Gewinne zu sichern. Langfristig ist diese Vorgehensweise oft schädlich, weil sie dazu führt, dass das Portfolio nicht optimal wächst.
Bei einem Verkauf in der Abwärtsphase und späterem Wiedereinstieg entstehen nicht nur die bekannten Probleme durch verpasste Erholungstage. Es kommen mehrere Kostenkomponenten hinzu, die in der Summe erheblich an der Rendite zehren.
Transaktionskosten und Spreads: Jeder Verkauf und Neukauf verursacht Ordergebühren. Gerade in volatilen Marktphasen weiten sich die Spreads zwischen An- und Verkaufskurs deutlich aus. Wer mehrfach umschichtet, zahlt diese Kosten mehrfach.
Steuern auf realisierte Gewinne: Mit jedem Verkauf löst du die Kapitalertragsteuer von 26,375% aus. Wer langfristig investiert bleibt, zahlt diese Steuer erst viel später und profitiert bis dahin vom Zinseszinseffekt auf den unversteuerten Gewinn.
Krankenversicherungsbeiträge für freiwillig Versicherte: Bist du als Selbstständiger oder gut verdienender Angestellter freiwillig gesetzlich versichert, zahlst du auf realisierte Aktiengewinne bis zu 17,1% zusätzlich. Bei 30.000 Euro Gewinn sind das rund 5.100 Euro – zusätzlich zu den 7.900 Euro Steuern. Von deinem Gewinn bleiben nur etwa 57% übrig.
Opportunitätskosten durch verpasste Erholungsphasen: Der größte Kostenfaktor ist oft unsichtbar: die entgangene Rendite durch verpasste Erholungstage. Diese lässt sich später kaum aufholen.
Timing-Fehler durch emotionale Entscheidungen: Anleger verkaufen häufig bei Panik und niedrigen Kursen, um bei bereits gestiegenen Kursen wieder einzusteigen. Dieses prozyklische Verhalten kostet langfristig mehr als alle anderen Faktoren zusammen.
Der langfristig investierte Anleger spart sich all diese Kosten weitgehend, profitiert vom Zinseszins auf unversteuerte Beträge und ist bei allen Erholungsphasen dabei. Die Differenz kann über 20-30 Jahre mehrere zehntausend Euro ausmachen.
Ein klarer Plan vor der Investition hilft, in turbulenten Zeiten ruhig zu bleiben. Dazu gehört, die Aktienquote so zu wählen, dass auch ein Rückgang um zwanzig oder dreißig Prozent kein existenzielles Problem darstellt. Wer in einem solchen Szenario nicht in Panik gerät, hat eine passende Aufstellung gewählt.
Breite Diversifikation hilft ebenfalls. Ein Portfolio, das weltweit investiert und verschiedene Branchen abdeckt, ist weniger anfällig für Einbrüche in einzelnen Märkten. Selbst wenn eine Region oder Branche stark unter Druck gerät, können andere Bereiche stabiler bleiben oder sich schneller erholen.
Regelmäßige Überprüfung des Portfolios ist sinnvoll, doch hektische Änderungen sind selten hilfreich. Wer beispielsweise einmal im Jahr eine Anpassung vornimmt, behält die Kontrolle, ohne sich von kurzfristigen Schwankungen aus der Ruhe bringen zu lassen.
Korrekturen gehören zum Investieren dazu und sind ein normaler Teil des Marktes. Sie erholen sich meist in Monaten, nicht in Jahren. Wer investiert bleibt, profitiert von den Aufschwungphasen, die oft direkt auf Rückgänge folgen.
Die größten Verluste entstehen nicht durch die Märkte selbst, sondern durch den Ausstieg in einer schlechten Phase. Verpasst du nur wenige der besten Tage, verpasst du einen erheblichen Teil der möglichen Rendite. Emotionen wie Angst und Unsicherheit sind dabei der größte Gegner. Wer ihnen widersteht, kann langfristig von den Erträgen der Märkte profitieren.
Für freiwillig Versicherte kommt erschwerend hinzu, dass häufige Umschichtungen zusätzliche Krankenversicherungsbeiträge nach sich ziehen können. Auch hier gilt: Langfristiges Investieren schont nicht nur die Nerven, sondern auch den Geldbeutel.
Investieren bedeutet, auch in turbulenten Zeiten den Blick nach vorn zu richten. Abwarten ist keine Untätigkeit, sondern eine bewusste Entscheidung für langfristigen Erfolg.
Innovative Lösungen wie AktienPlus von UnitPlus verbinden dabei professionelles Portfolio-Management mit maximaler Flexibilität. Mit aktiven ETFs von J.P. Morgan Asset Management hast du Zugang zu einer Anlagestrategie, die historisch eine Rendite von 13,52% über die letzten fünf Jahre erzielt hat – und damit deutlich über dem Marktdurchschnitt lag.
Die breite globale Diversifikation über entwickelte Märkte und Schwellenländer hilft dabei, Risiken zu streuen, während der aktive Ansatz das Potenzial für Überrenditen bietet. Gerade in volatilen Marktphasen zeigt sich der Wert professioneller Verwaltung kombiniert mit der Kosteneffizienz von ETFs.
Carlos Arad


