Inhaltsverzeichnis
Die wichtigsten Erkenntnisse
- Nachdem es Jahrelang keine Zinsen mehr auf Bankguthaben gegeben hat, steigen diese nun im Zuge der Inflationsbekämpfung der Europäischen Zentralbank wieder
- Der Realzins, also die Verzinsung von Bankeinlagen, die es abzüglich der Inflationsrate gibt, liegt in Europa jedoch weiter in einem negativen Bereich. Steigende Zinsen mildern, lösen das Problem des Kaufkraftverlustes jedoch nicht
- Geld am Kapitalmarkt anzulegen sollte daher jeder Sparer und jede Sparerinnen aktiv in Betracht ziehen
Eine kurze Einordnung
Die älteren Generationen unter uns kennen noch die Freude, wenn man auf seinem Sparbuch die jährlichen Zinsen gutgeschrieben bekommen hat. In guten Jahren gab es Guthabenzinsen von 5% und mehr, die den Eindruck erweckten, dass das Geld fast wie von alleine mehr geworden ist.
Im Zuge der Weltfinanzkrise 2007–2008 kam es zu einem erheblichen “Zinsbruch”, da die Zentralbanken weltweit intervenieren mussten, um die Wirtschaft zu stabilisieren. Dafür reduzierten sie den Leitzins drastisch, der als eine Art Referenzzins für Banken verstanden werden kann. So musste man als Sparer*in feststellen, dass die Zinsen auf unseren Spar- und Tagesgeldkonten nur noch eine Richtung kannten, nämlich die nach unten. Gestoppt haben die Zinsen aber nicht etwa bei 0%, sondern lagen bei vielen Bankinstituten zumindest ab bestimmten Einlagen sogar im negativen Bereich. Man musste der Bank also Geld bezahlen, damit diese das Geld aufbewahrt.
Keine gute Entwicklung also, die ab 2021 aber noch durch ein anderes Phänomen verstärkt wurde. Lag die Inflationsrate, also die jährliche Preissteigerung, 2020 in Deutschland noch bei 0,5%, stieg sie in 2021 auf 3,1% und in 2022 sogar auf 7,9% an. Damit vermeldete das Statistische Bundesamt die höchste Jahresteuerung seit 1951.
Es gibt nicht den einen Grund, warum die Inflation in den letzten Quartalen so stark gestiegen ist. Vielmehr ist es eine Kombination aus der allgemeinen Konjunkturerholung nach dem wirtschaftlichen Einbruch durch Corona, weltweiten Lieferengpässen von Waren und den Auswirkungen des Krieges in der Ukraine, dass die Preise so stark angestiegen sind und zu dem Wertverlust von Geld beitragen.
Fassen wir die Ereignisse kurz zusammen: Während es über die letzten Jahre faktisch keine Zinsen mehr gab, ist die allgemeine Preissteigerung gerade im letzten Jahr spürbar angesprungen. Zusammengenommen kommt das einer enormen Enteignung von Wohlstand gleich.
Wieso gibt es jetzt wieder Zinsen?
Das oberste Ziel der Europäischen Zentralbank, kurz EZB, ist die Gewährleistung von Preisstabilität im Euroraum. Da in 19 Ländern der EU der Euro verwendet wird, muss die Zentralbank dies für alle Länder gewährleisten. Mittelfristig wird dafür eine Inflationsrate von ca. 2% angestrebt. Durchaus keine leichte Aufgabe wenn man bedenkt, wie heterogen die einzelnen Länder im europäischen Währungsraum sind und wie komplex sich die Preisentwicklung grundsätzlich gestaltet.
Die EZB begann also, in ihrer Aufgabe als unabhängige Institution, den Leitzins im Laufe von 2022 zu erhöhen, als sich die Inflationsrate immer stärker von ihrer Zielmarke wegbewegte. Durch eine Erhöhung des Leitzinses sinkt in der Regel die Investitionsbereitschaft von Unternehmen und Verbraucher geben weniger Geld für Waren und Dienstleistungen aus. Die Nachfrage sinkt bei gleichbleibendem Angebot. Erhöht die EZB den Leitzins aber zu schnell zu stark, kann dies nicht nur mit einer Abkühlung der Wirtschaftsleistung einhergehen, sondern zu einer Rezession führen. Ein Zustand, den die EZB sehr gerne vermeiden möchte.
Seit Juli 2022 bekämpft die EZB nun die hohe Inflation durch eine sukzessive Erhöhung des Leitzinses. Zuletzt beschloss im Februar 2023 der Rat der EZB eine weitere Anhebung des Leitzins auf 3,0%. Von zusätzlichen Erhöhungen ist im Laufe dieses Jahres auszugehen. Die Erhöhung des Leitzinses hat nun auch Folgen für Sparer*innen, die davon durch steigende Zinsen für Tages- und Festgeld profitieren. Auch wenn viele Banken nur zögerlich höhere Guthabenzinsen anbieten, gibt es durchaus wieder Angebote, die eine jährliche Verzinsung von 2% und mehr anpreisen.
Ein Grund zur Freude ist dies aber nur bedingt, weil für uns Sparer*innen die wichtigere Kenngröße der sogenannte Realzins ist. Dieser berücksichtigt nicht nur den Zinssatz, sondern auch die Inflationsrate. Mit einem Realzins von weiterhin deutlich über -4% sieht die Realität leider nach wie vor so aus, dass wir trotz steigender Zinsen einen deutlichen Kaufkraftverlust im Jahr verspüren.
Was kann ich nun machen?
Das Thema Geldanlage bleibt bei hohen negativen Realzinsen auch bei steigenden Zinsen alternativlos. Geld, das man nicht unbedingt benötigt, aber auch keinem großen Risiko aussetzen möchte, ist bei Tages- und Festgeldangeboten gut aufgehoben. Darüber hinaus sollte für die private Altersvorsorge und für einen langfristig effektiven Schutz vor Kaufkraftverlust auch der Aktienmarkt als Möglichkeit zur Geldanlage in Betracht gezogen werden. Kurzfristig kann es hier durchaus zu Schwankungen kommen. In einem weltweit breit gestreuten Aktienportfolio kann aber langfristig eine Rendite von bis zu 8% pro Jahr möglich sein, sodass man für das eingegangene Risiko belohnt wird. Wer also auf Geld kurzfristig verzichten kann und auch bereit ist, gewisse Risiken einzugehen, sollte sich die Möglichkeit, am Aktienmarkt Geld anzulegen, aktiv überlegen.
Wir von UnitPlus möchten dabei nicht nur auf eine sehr innovative und bequeme Art unterstützen, sondern setzen auf professionelle und breit gestreute Portfolios. Mit den Portfolios von UnitPlus wird Geld weltweit angelegt und damit das Risiko gestreut. Mit unserem Anfang Februar neu aufgelegten Portfolio FlexPlus, bieten wir darüber hinaus eine attraktive Alternative zum Tagesgeld an. In diesem Portfolio wird das Geld nur in vergleichsweise risikoarme europäischen Staatsanleihen mit einer Zielrendite von 3,0% investiert. So kann das Geld flexibel beim Staat arbeiten, bis man es benötigt.
Das Ziel von UnitPlus ist es, langfristig die modernste und innovativste Art der Geldanlage aufzubauen, die sich optimal an die Bedürfnisse unserer Investor*innen anpasst. Dafür freuen wir uns von dir zu hören: support@unitplus.eu
Risikohinweis:
Dieser Artikel ist nicht als Anlageempfehlung zu verstehen. Auch wird nicht zum Kauf oder Verkauf von Finanzinstrumenten geraten. Mit der Kapitalmarktanlage sind Risiken verbunden, die zu einem Totalverlust führen können. Eine historische Ertragsentwicklung stellt keinen verlässlichen Indikator für die zukünftige Wertentwicklung dar.