Wie man die Firmenliquidität wie Warren Buffett managed

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Warren Buffett ist nicht nur einer der bekanntesten Investoren der Welt, sondern steuert seit über einem halben Jahrhundert auch die Firmengeschicke seines Unternehmens Berkshire Hathaway. Zum Konglomerat gehören neben über 80 Unternehmen auch ein Aktienportfolio von über 300 Milliarden USD und über 100 Milliarden USD an Cash und kurzfristigen finanziellen Vermögenswerten. Buffett, der auch als Orakel von Omaha bekannt ist, stellt mit seiner Firma ein Musterbeispiel beim Steuern der Firmenliquidität in dem sich rapide geänderten Zinsumfeld dar. Was wir von ihm lernen können und wie Unternehmen ihre Firmenliquidität ähnlich ertragreich anlegen können, beschreibt dieser Artikel.

“Es ist schon fast grob fahrlässig, ungenutztes Kapital einfach nur auf dem Firmenkonto zu halten”

Hat uns zwar nicht Warren Buffett, aber ein erfolgreicher mittelständischer Unternehmer vor einigen Tagen gesagt. Ganz unrecht hat er nicht, wenn man bedenkt, dass die Einlagefazilität der Europäischen Zentralbank bei aktuell 4,00% liegt. Die Einlagefazilität ist der Zinssatz, zu welchem Geschäftsbanken im Euroraum kurzfristig nicht benötigtes Geld bei der Zentralbank anlegen können. Befinden sich beispielsweise 1€ Millionen auf dem meistens unverzinsten Firmenkonto, lässt man über ein Jahr bis zu 40.000€ an Zinsgewinn liegen. Wer schlauer ist und ein Tagesgeldkonto für die Firma eingerichtet hat, bekommt im Schnitt 0,80% Zinsen pro Jahr. Nicht gerade viel und erst recht nicht das, was die Banken selbst von der EZB erhalten, aber immerhin besser als nichts.

Es lohnt sich ein Blick auf die historische Zinsentwicklung des durchschnittlichen Tagesgeldzinssatzes auf Unternehmenskonten im Europäischen Währungsraum. Dieser lag selbst vor der Finanzkrise 2007/2008 nicht nennenswert über 2,00% und tangierte in den Jahren danach nicht nur die Nulllinie, sondern kokettierte sogar mit Negativzinsen

Quelle: Europäische Zentralbank (Stand 25 November 2023)

Warren Buffetts Gespür für Zinsen

Keine Angst, ein Aufruf, große Teile der Firmenliquidität nun am Aktienmarkt wie Warren Buffett anzulegen, kommt nicht. Schließlich besteht die zentrale Aufgabe von Firmenliquidität darin, den kurz- und langfristigen Verbindlichkeiten vollumfänglich gerecht zu werden. Aber das Orakel von Omaha macht eben auch mehr, als Geld nur sehr erfolgreich am Aktienmarkt anzulegen. Die Geschäftsberichte von Berkshire Hathaway geben Aufschluss darüber. Während Buffett dafür bekannt ist, dass er einen nicht unerheblichen Teil der Firmenliquidität immer als Cash vorhält: 

“…Berkshire will always hold more than $30 billion of cash and equivalents. We want your company to be financially impregnable and never dependent on the kindness of strangers (or even that of friends). Both of us like to sleep soundly, and we want our creditors, insurance claimants and you to do so as well.” (Berkshire Hathaway Jahresabschluss 2021)

In den letzten Jahren hat sich das Verhältnis von Cash zu kurzfristigen US-Staatsanleihen signifikant geändert. Lagen 2016 rund 30% der Firmenliquidität in Cash und 70% in kurzlaufenden US-Staatsanleihen, lag das Verhältnis 2021 genau umgekehrt bei 70% Cash und 30% US-Staatsanleihen. Dafür gibt es einen einfachen Grund: Die Niedrig- und Negativzinsphase wirkte sich in den Jahren nach 2016 immer stärke auf die Renditen von kurzlaufenden US-Staatsanleihen aus und erreichte im Jahr 2021 mit einer Rendite von gerade mal 0,01% ihren Tiefpunkt. Vom Zins-Standpunkt aus gesehen waren Staatsanleihen also nicht attraktiver als Cash selbst. 

Heute ist das signifikant anders. Die Rendite auf 3-monatige US-Staatsanleihen liegt bei 5,4% und was macht Warren Buffett? Er parkt 80% seiner Firmenliquidität und damit 125 Milliarden USD in kurzlaufenden Staatsanleihen. Dadurch realisiert seine Firma einen jährlichen Zinsertrag von 6,8 Milliarden USD, vorausgesetzt die Renditen bleiben auf diesem Niveau. 

Für den Deutschen Mittelstand gilt die Devise “mehr Buffett wagen”

Laut dem Mittelstandsverband BVMW gibt es in Deutschland 3,5 Millionen kleine und mittlere Unternehmen, kurz KMUs. In vielen Bereichen ist der Mittelstand Weltmarktführer oder Hidden Champion. Die wenigsten Mittelständler kommen aber auf die Idee, Firmenliquidität in Deutsche Staatsanleihen oder auf dem Geldmarkt zu parken, um von der aktuellen Zinspolitik zu profitieren. 

Wird das Kapital bis zur anderweitigen Nutzung beispielsweise in einem Geldmarktfonds angelegt, können Unternehmen damit aktuell etwas über 4% Zinsen erwirtschaften. Einjährige Bunds, also Staatsanleihen der Bundesrepublik Deutschland, stehen bei immerhin 3,6%. 

Außer der attraktiven Verzinsung kommt aber ein weiterer Vorteil hinzu. Versetzte im März 2023 die Pleite der Silicon Valley Bank das weltweite Finanzsystem in Aufruhr, wird das Geld in einen Geldmarktfonds auf hunderte oder sogar tausende von Emittenten aufgeteilt. Dadurch liegt das Firmenkapital nicht mehr nur bei einer oder wenigen Banken, sondern ist gut diversifiziert auf viele Parteien verteilt. 

Ein Co-Pilot für Firmenliquidität 

Leider gibt es in Deutschland für KMUs bis heute kaum einfach zugängliche Angebote, um Geld am Geldmarkt oder in kurzlaufenden Staatsanleihen anzulegen. Während Blue Chip Konzerne mit ihren großen Finanzabteilungen direkte Verbindungen zu Investmentbanken unterhalten, ist dies für kleinere Unternehmen häufig nicht wirtschaftlich und zu zeitintensiv. Daher befinden wir uns bei UnitPlus im Aufbau eines Co-Piloten für Firmenliquidität, der auf maximal einfache und flexible Weise dabei hilft, vom Zinsumfeld zu profitieren. 

CashPlus KMU ist ein über den Geldmarkt entwickelter Co-Pilot für die Liquiditätsreserven eines Unternehmens, der sich bei der Verzinsung direkt nach dem Leitzins der Europäischen Zentralbank richtet. Restriktionen wie eine Laufzeitbeschränkung sowie eine Minimal- oder Maximaleinlage gibt es nicht. Da die Verzinsung an Werktagen täglich erfolgt, eignet sich CashPlus KMU auch gut für kurzfristige Zeiträume und nutzt den Zinseszinseffekt optimal aus. 

Oberste Maxime ist ein Produkt aufzubauen, welches selbst Warren Buffett nutzen würde. Los mit dem Co-Pilot für Unternehmensliquidität soll es in Q2 2024 gehen. Wer den Start nicht verpassen möchte, kann sich schon jetzt auf unsere Warteliste eintragen.

Fabian Mohr