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Firmentagesgeld: Warum der Begriff oft in die Irre führt
Wenn Unternehmen nach Möglichkeiten suchen, überschüssige Liquidität kurzfristig zu parken, landet die Suche fast automatisch beim Begriff „Firmentagesgeld“. Auf Vergleichsportalen und Anbieter-Websites wirkt der Markt übersichtlich: Zinsen vergleichen, Konto eröffnen, fertig. In der Praxis ist die Lage jedoch komplexer. Unter dem gleichen Begriff werden heute sehr unterschiedliche Produkte zusammengefasst, die sich rechtlich, strukturell und im Risikoprofil deutlich unterscheiden. Wer diese Unterschiede nicht versteht, vergleicht häufig Äpfel mit Birnen.
Das eigentliche Ziel: kurzfristiges Cash-Parking
Unabhängig vom Anbieter ist das Ziel für die meisten Unternehmen identisch. Liquidität soll täglich verfügbar bleiben, möglichst risikoarm gehalten werden und im besten Fall eine marktnahe Verzinsung erzielen. Ob ein Anbieter formell eine Bank ist, spielt dabei eine untergeordnete Rolle. Entscheidend ist vielmehr, wie das Geld rechtlich strukturiert ist, woher die Rendite stammt und wie der Insolvenzschutz aussieht.
Klassisches Firmentagesgeld bei Banken
Das klassische Firmentagesgeld basiert auf einer Bankeinlage. Das Geld liegt bei einem Kreditinstitut und wird von diesem verzinst. Diese Lösung ist einfach zu verstehen und rechtlich klar geregelt. Allerdings sind die Zinsen häufig niedrig und die gesetzliche Einlagensicherung in der Regel auf 100.000 Euro begrenzt. Für kleinere Liquiditätspuffer kann das ausreichen, für größere Cash-Bestände ist es oft wenig effizient.
Verzinstes Business-Guthaben (E-Geld)
Anbieter wie Holvi oder Vivid Money werben mit Zinsen auf Geschäftsguthaben. Rechtlich handelt es sich dabei jedoch nicht um Tagesgeld, sondern um Guthaben bei E-Geld-Instituten. Das Geld ist bequem in den Zahlungsverkehr integriert und täglich verfügbar, unterliegt jedoch keiner klassischen Einlagensicherung. Die Verzinsung hängt meist von Aktionen oder der Anbieterstruktur ab. Diese Lösungen eignen sich vor allem für operatives Working Capital, weniger für größere Liquiditätsreserven.
Cash-Management über den Geldmarkt (Sondervermögen)
Eine dritte Kategorie sind geldmarktbasierte Cash-Management-Lösungen wie UnitPlus Business. Hier wird Liquidität in sehr kurzfristige Geldmarktinstrumente investiert und rechtlich als Sondervermögen gehalten. Das Kapital ist damit auch bei größeren Beträgen vom Anbieter getrennt. Die Rendite orientiert sich nah am Geldmarkt, etwa an €STR oder Euribor, und das Geld bleibt täglich verfügbar. Im Gegenzug gibt es keinen garantierten Zins, sondern eine sehr geringe, marktbedingte Schwankung.
Fazit: Struktur schlägt Marketing
Der Begriff „Firmentagesgeld“ ist heute kein klar definierter Produkttyp mehr. Klassische Bankeinlagen, verzinstes E-Geld-Guthaben und geldmarktbasierte Lösungen erfüllen zwar denselben Zweck, unterscheiden sich aber fundamental in Struktur, Risiko und Skalierbarkeit. Eine gute Cash-Entscheidung beginnt daher nicht beim Zinssatz, sondern bei der Frage, welche Struktur zur eigenen Liquidität passt.
Vergleich auf einen Blick
Merkmal | Bank-Tagesgeld | E-Geld-Guthaben (Holvi, Vivid) | Geldmarkt/ Sondervermögen (UnitPlus Business) |
|---|---|---|---|
Rechtliche Struktur | Bankeinlage | E-Geld | Sondervermögen |
Einlagensicherung | Ja (begrenzt) | Nein | Nein |
Involvenzschutz | Begrenzt | Mittel | Hoch |
Tägliche Verfügbarkeit | Ja | Ja | Ja |
Renditequelle | Bankzins | Anbieter/ Aktion | Geldmarkt |
Für größere Beträge geeignet | Eingeschränkt | Kaum | Sehr gut |
Unternehmen, die diese Unterschiede sauber einordnen, vermeiden inkonsistente Vergleiche und treffen fundiertere Entscheidungen im Cash-Management – unabhängig davon, wie Anbieter ihre Produkte bezeichnen.

Fabian Mohr


