Seit Donald Trump Anfang des Jahres wieder ins Weiße Haus eingezogen ist, zeigt sich eines ziemlich deutlich: Die wirtschaftspolitische Tonlage hat sich verändert – und zwar nicht nur in Nuancen. Der sogenannte „Liberation Day“ am 2. April markiert einen neuen Wendepunkt in der US-Handelspolitik. Trump hat ein umfassendes Zollpaket verkündet, das Importe aus zahlreichen Ländern deutlich verteuert. Für die Märkte ist das ein echter Weckruf.
Was dabei auffällt: Die neuen Zölle liegen laut Schätzungen rund 20 Prozentpunkte höher als bisher – ein Niveau, das wir so zuletzt zu Beginn des 20. Jahrhunderts gesehen haben. Nur wenige Investoren hatten mit einer derart drastischen Maßnahme gerechnet, was die anfängliche Unsicherheit am Markt erklärt.

Abb. 1: Nach „Liberation Day“ schnellten die durchschnittlichen US-Zölle sprunghaft auf ein Rekordniveau – deutlich über den Erwartungen der meisten Marktteilnehmer. (Datenstand: 3. April 2025, Quelle: JPMorgan)
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Neue Zölle – neue Realitäten
Die wirtschaftlichen Folgen dieser Handelspolitik sind nicht zu unterschätzen. JPMorgan rechnet inzwischen mit einem Rückgang des US-Wachstums auf 1,75 bis 2,25 Prozent im laufenden Jahr. Das liegt deutlich unter den Werten, mit denen man noch zu Jahresbeginn kalkuliert hatte. Zwar war die Konjunktur in den USA zuletzt überraschend robust, doch die Kombination aus Zöllen, geopolitischer Unsicherheit und nachlassender Konsumentenstimmung sorgt zunehmend für Gegenwind.
Interessant ist dabei, dass vor allem zyklische und exportorientierte Sektoren unter Druck geraten. Unternehmen mit starkem US-Fokus oder in defensiven Bereichen – wie Versorger oder bestimmte Finanzwerte – schneiden dagegen deutlich besser ab.

Abb. 2: Die USA sind stärker von den neuen Zöllen betroffen als der Rest der Welt – das Verhältnis von Exportabhängigkeit kehrt sich gegen die größte Volkswirtschaft. (Datenstand: März 2025, Quelle: JPMorgan)
Gold glänzt, Aktien schwanken
In der Marktreaktion zeigt sich ein klares Muster: Gold hat sich in den Tagen nach den Zollankündigungen besonders gut geschlagen – mit einem Plus von über 6 % gegenüber dem US-Dollar und dem S&P 500. Auch europäische Aktien konnten zulegen, was zum Teil mit neuen Investitionen und fiskalpolitischen Maßnahmen in Deutschland zusammenhängt.
Für Anleger ergibt sich daraus eine klare Botschaft: Wer heute breit diversifiziert ist – geografisch wie sektoral – hat entscheidende Vorteile. Gerade in Zeiten, in denen politische Entscheidungen innerhalb weniger Stunden die Märkte bewegen können.

Abb. 3: In Zeiten erhöhter Zolldiskussionen erwies sich Gold erneut als robuster „sicherer Hafen“ – mit teils deutlicher Outperformance gegenüber Aktien und USD. (Datenstand: 28. März 2025, Quelle: Bloomberg / JPMorgan)
Was jetzt zählt
Im Moment kommt es vor allem darauf an, Ruhe zu bewahren und das Portfolio strategisch auszurichten. Diversifikation bleibt dabei das A und O – über Anlageklassen hinweg, aber auch regional. Gerade in einem Umfeld, das von Unsicherheit geprägt ist, können solche Strategien helfen, Risiken besser zu steuern. Die UnitPlus-Portfolios setzen diese Maxime ebenfalls um und investieren global breit gestreut, wobei die USA im Vergleich zum MSCI World deutlich weniger stark gewichtet ist.
Fazit
Trump 2.0 bringt Bewegung in die Märkte – und ja, auch eine ordentliche Portion Unsicherheit. Aber genau in solchen Phasen entstehen oft neue Chancen. Entscheidend ist, nicht auf kurzfristige Trends zu setzen, sondern die großen Linien im Blick zu behalten: eine robuste Allokation, klare Risikostreuung und die Bereitschaft, auf neue Entwicklungen flexibel zu reagieren.